Von: Eschenbacher, Ing. Johannes [Johannes.Eschenbacher@staedtebund.gv.at] Gesendet: Freitag, 10. Juli 2009 08:57 An: Verbindungsstelle Betreff: VSt-1712/393 - E-Government PVP-Testrollen [ÖStB: 009-1/872/2009] Sehr geehrte Damen und Herren! Der Österreichische Städtebund nimmt zum Dokument "PVP-Testrollen 2009-05-26" wie folgt Stellung: Es ist zu begrüßen, dass dem Thema Überwachung und Tests der Anwendungen im PVP vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt wird. Die vorgeschlagene Lösung, beruht offensichtlich im Wesentlichen darauf, dass in den Echtdaten speziell gekennzeichnete, fix hinterlegte Testdaten enthalten sind, auf die mit einer speziellen Rolle zugegriffen werden kann. Das scheint Gefahren in sich zu bergen! Weiters ist anzunehmen, dass damit viele notwendige Tests nicht durchgeführt werden können, weil ja das Verhalten der Anwendung doch auch sehr stark von der Rolle abhängt, mit der auf die Anwendung zugegriffen wird. Viele Probleme hängen auch mit speziellen Datenkonstellationen zusammen, die bei Tests nachgestellt werden müssen. Fix hinterlegte Testdaten werden niemals alle Konstellationen abdecken können. Der ÖStB schlägt vor, einen wesentlich generelleren Ansatz zu verfolgen: Das Überwachen der Verfügbarkeit und des Zeitverhaltens aus Sicht des Endanwenders muss vom Thema Test der Anwendung getrennt gesehen werden. Monitoring Für einen professionellen Betrieb ist das Monitoring wichtiger Anwendung heute bereits in vielen Städten Usus. Das sollte auch bei Anwendungen, die via PVP betrieben sind, möglich sein. Damit nun nicht alle Städte alle PVP-Anwendungen monitoren müssen, was ja eine entsprechende Last bei diesen Anwendungen verursachen würde, wird vorgeschlagen, dass das PVP-Portal das Monitoring für die Anwendungen dahinter durchführt, diese Informationen cacht und für die Monitoring-Systeme der Städte abfragbar macht. Wenn das nicht gewünscht ist, müsste vorgesehen werden, dass die Monitoring-Systeme der Städte durch das PVP-Portal hindurch die Anwendungen direkt abfragen können. Dafür wäre es notwendig, dass jedes Anwendungsportal eine Rolle "Monitoring" akzeptiert und via fixer URLs der Status des Anwendungsportals selbst wie auch der Anwendungen dahinter abfragbar gemacht wird. Die Anwendung legt fest, welche Monitoring-URLs unterstützt werden. Anwendungen, welche sehr unterschiedliche technische Teile haben (z.B. XML-Zugänge und Web-Seiten-Zugänge) sollten jedenfalls für alle solchen Teile entsprechende Monitoring-URLs zur Verfügung stellen. Um auch das Zeitverhalten überwachen bzw. analysieren zu können, wäre es ganz generell wünschenswert, dass die Anwendungen - sofern möglich - die Zeit, die sie für die Erstellung der Antwort benötigt haben, in die Antwort eintragen. Das sollte nicht nur für solche Monitoring-Anfragen, sondern auch für ganz normale Echtanfragen gelten. Das PVP-Portal wiederum sollte selbst auch via fixer URLs durch die Monitoring-Systeme der Städte abfragbar sein. In dem Fall, in dem das PVP-Portal das Monitoring der Anwendungen dahinter durchführt, sollten auch diese Informationen für die Monitoring-Systeme der Städte abrufbar sein. Tests Gerade auf die strikte Trennung der Testbereiche von den Echt-Bereichen muss besonders Wert gelegt werden. Insbesondere dann, wenn in Zukunft vermehrt Anwendungen im PVP andere Anwendungen aufrufen (Application-Chaining), muss der Echtbereich vom Testbereich ganz sauber und zuverlässig getrennt werden. Der ÖStB schlägt vor, dass jedes PVP-Portal, jedes Anwendungs-Portal und jede Anwendung neben einer Echt- auch eine Testumgebung zur Verfügung stellen muss. Bei jedem Request, sollte das jeweilige PVP-Portal nicht nur den jeweiligen Benutzer eintragen, sondern auch den Umgebungsstatus "Echt" oder "Test". In weiterer Folge haben dann die Anwendungsportale bzw. die Anwendungen sicherzustellen, dass Requests mit dem Umgebungsstatus "Echt" immer nur auf die Echtumgebung, jene mit "Test" immer nur auf die Testumgebung gelangen können. Damit werden über alle Anwendungen hinweg zuverlässig getrennte Umgebungen geschaffen. Wie sonst sollte z.B. die Übergabe von Adressdaten vom GWR an das ZMR vom Enduser getestet werden können, wenn nicht in beiden Systemen entsprechende, miteinander verbundene Testumgebungen vorhanden sind. Es ist bereits passiert, dass ein Test-Portal auf eine Echtumgebung einer Anwendung gezeigt hat. Das sind äußerst kritische Fehlersituationen, die ganz generell ausgeschlossen werden sollten. Unser Vorschlag erlaubt es, Tests mit den eigentlichen Rollen der Anwender durchzuführen und die für den Test notwendigen Datenkonstellationen zu produzieren. Das erscheint uns ein großer Vorteil gegenüber der Variante des Entwurfs zu sein. Der Österreichische Städtebund ersucht um Berücksichtigung der Stellungnahme. Mit freundlichen Grüßen Johannes Eschenbacher .......................................................................... Ing. Johannes Eschenbacher E-Government, EDV, Technik Österreichischer Städtebund Rathaus, 1082 Wien Telefon +43 (0)1 4000 89984 Mobil: +43 (0)676 8118 89984 E-Mail: johannes.eschenbacher@staedtebund.gv.at www.staedtebund.gv.at